Erster Tiny-Forest in Bern: Wie Bern seine Plätze umgestalten will

Verwandelter Rosalia-Wenger-Platz

Ein grosser Brunnen, ein begehbares Kunstwerk und sehr viel Asphalt: So präsentierte sich der Rosalia-Wenger-Platz bis im März 2023. Nun wurde der Platz entsiegelt und mit einem sogenannten «Microforest» aufgewertet – zugunsten der Aufenthaltsqualität und des Klimas. Möglich machte dies ein vorbildliches Public Private Partnership-Projekt zwischen der SBB und der Stadt Bern.

Ein inspirierender Film findet sich auf Mission B-Plattform.

Dass dies für eine klimaangepasste Stadt der Zukunft nur der Anfang sein kann zeigt folgender Bericht in der BZ : «Das Ende der Asphaltwüsten: Wie Bern seine Plätze umkrempeln will.»

Prinzip Schwammstadt

Im Februar/März konnten rund 900 Quadratmeter Asphalt aufgebrochen und durch einen Mergelbelag ersetzt werden. Die frisch entsiegelte Fläche kann bereits Wasser aufnehmen und dieses wieder an die Umgebung abgeben. Die Oberfläche erhitzt weniger und kühlt schneller wieder ab, was einen positiven Effekt auf das Mikroklima hat. In den entsiegelten Platzbereichen kann sich nun spontanes Grün ansiedeln, was die Verdunstungs- und Retentionsleistung weiter steigern wird.

Erstes Miniwäldchen in Bern

Zudem wurde ein sogenannter «Microforest» eingerichtet. Der Trend der schnell wachsenden Miniwäldchen aus Japan ist in Europa angekommen, seit diesem Winter auch in Bern: sieben Bäume und rund 150 kleine, sehr dicht stehende Sträucher bilden ein Bepflanzungssystem, das langfristig eine hohe Biodiversität von Pflanzen und Tieren ermöglicht. Es entstehen Schattenräume, die zusammen mit der Verdunstungsleistung der Bäume zur Luftkühlung beitragen, damit der Platz auch an Hitzetagen nutzbar wird.

Monitoring durch die Uni Bern

Wie viele andere städtische Infrastrukturprojekte wird auch das Projekt am Rosalia-Wenger-Platz vom geografischen Institut der Universität Bern begleitet: Der Bereich Klimatologie erarbeitet ein mikroklimatisches Monitoring, mit dem Rückschlüsse auf die Wirkung der Massnahmen gezogen werden können.

Entsiegelungslabor 2022

Das Entsiegelungslabor ist geschlüpft. Wunderschön und inspirierend, wie Menschen jeden Alters sich vom Entsiegeln begeistern liessen. Das Labor wird derzeit modulartig weiter entwickelt und kann bei uns gebucht werden. Wir freuen uns auf die Geschichten und Bilder, die der Entsiegelung entspringen.

Mitgetüftelt haben:
Petra Jänichen, Susanne Baltensperger, Muriel Riesen, Franziska Oswald, Tanja Miljanović, Duscha Padrutt, Passantinnen und Passanten


Dank an:
Judith Büsser, Zopfkopf / Rahel Stricker und Ursula Bader, Wildwuchs GmbH / das Team von öko Gärtnerei Maurer / das Wildpflanzenmärit-Team

Fotos: Petra Jänichen, Susanne Baltensperger, Muriel Riesen


Pflanzenparade mit Läbigi Stadt

2021 haben sich die Vereine Läbigi Stadt und Netzwerk Quartierzeit zusammen getan, um eine «Berner Pflanzenparade» ins Leben zu rufen.

Rund 200 Personen, darunter auch viele Museumsinstitutionen, Organisationen und Naturgartenbetriebe, beteiligten sich am 24. Oktober 2021 an diesem bunten „Happening“, um ein Zeichen zu setzen für mehr naturnahe Flächen in Bern.

Ich habe mich in die Koordination gestürzt, was mir viel Freude bereitete. Es entstand der Wunsch nach mehr. Seither bin ich in unterschiedlichen Konstellationen am Experimentieren, Tüfteln und Vernetzen rund ums Thema Entsiegeln.

Ich bin gespannt, was weiter daraus wächst – im Vertrauen darauf, dass sich Ideen wie Wildpflanzen verhalten, die an den unerwartetsten Orten wachsen und sich ihre Lieblings-Plätze suchen 🙂

Duscha Padrutt, Initiantin entsiegeln.art

Zur Inspiration und nochmals eintauchen 🙂:

Regie, Kamera, Schnitt: Christian Binz und Fabian Binz, Camera.Bern
Musik: Zimi’s Hot Swing Thing / Raphael Heggendorn (Bach & Pflanzen)
Fotos: Marian Rivar & Mario Riggenbach
Projektkoordination: Christian Binz & Duscha Padrutt

Hier findest alle Fotos zur Parade, den Tele-Bärn Film und den Dank an alle Beteiligten.
Hier gehts zur „short version“ des Kurzfilms bei Läbigi Stadt.