Das Quadrat erinnert daran, Sorge zu unseren Lebensräumen und Flächen zu tragen. Bereits kleinere mit einheimischen Wildpflanzen begrünte Flächen von mindestens vier Quadratmetern in einem Abstand von 50 Metern bieten Pflanzen, Insekten und weiteren Kleintieren wertvolle Nahrung und Unterschlupf.
Das kann ein vielfältig blühender Balkon sein, eine biodivers begrünte Terasse, ein in einen Wildgarten umgestalteter Rasen oder sogar ein entsiegelter Parkplatz.
Studien zeigen, dass solch «entsiegelte Trittsteine» für Kleintiere auch einen wichtigen Beitrag zum «Lebensnetz Schweiz» darstellen, also zur ökologischen Infrastruktur, die der Bund neben dem Ausbau und Erhalt von Naturschutzgebieten sowie «Vernetzungskorridoren» beispielsweise entlang von Flüssen, Velowegen oder Eisenbahnlienien bis zum Jahr 2040 sicherstellen muss.
Entsiegelte Flächen stellen ausserdem die natürlichen Wasserkreisläufe wieder her. Sie regulieren die Hitze und fördern damit die Aufenthaltsqualität in den Quartieren. Immer mehr Städte und grössere Gemeinden setzen deshalb auf das Prinzip «Schwammstadt» .
Innovative Firmen aus Architektur, Tourismus und Gesundheit zeigen Interesse. Und für Gemeinden, das lokale Gewerbe und die Landwirtschaft bringen entsiegelte, vielfältig begrünte Flächen über kurz oder lang wichtige Standortvorteile. Investitionen lohnen sich mehrfach. Jeder Quadratmeter zählt.
Gleichzeitig ist der Quadratmeter das Mass, das den Boden erst als Ressource verfügbar, verwertbar und zuteilbar macht. Hier hilft uns vielleicht ein poetischeres Denken, welche unsere Flächen (auch) als Gastorte für die Natur, die Jahreszeiten und das Wetter sieht und die Erde als Quelle allen Lebens sieht.