Impulsreferate, Spaziergänge, Medienberichte

Das Thema Entsiegeln künstlerisch vermitteln ist unsere Leidenschaft. Wir freuen uns über Anfragen für spielerische Impulsreferate, Spaziergänge, das Entsiegelungslabor oder gemeinsam neu zu erfindende Formate rund ums Entsiegeln. Für die Berichterstattung senden wir Ihnen auf Anfrage gerne Fotos in hoher Auflösung zu und stehen für Informationen, Ideenentwicklung und Vernetzungsarbeiten zur Verfügung.

Entsiegeln.art on tour

25. Mai 2024: Entsiegelungslabor mit der Sträucherei am Festival der Natur im Pro Natura Zentrum Eichholz.

24. Mai 2023: Pitch-Night in Zürich im Rahmen von Abenteuer StadtNatur

13. Mai 2023: Entsiegelungslabor goes Kunstmuseum Liechtenstein
Beitrag für die Ausstellung «Parlament der Pflanzen II» am Tag der Biodiversität im Haberfeld

20. April 2023: Spaziergang mit der Journalistin Nicole Egloff für die Juli/August-Ausgabe des Bioterra-Magazin zum Thema entsiegeln-bitte.

19. Januar 2023: Impulsreferat Kunstmuseum Liechtenstein für die Ausstellung «Parlament der Pflanzen II»

20. Oktober 2022: Impulsreferat entsiegeln.art für das Stadtatelier biodiverses Basel

Stadt als Garten in Bern

Modellfläche Nr. 1 ist ein Geschenk des Berner Wildpflanzen Märit
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Hier gehts zum Bericht in der Gazetta von Mission B
Hier gehts zum Bericht bei Jardin Suisse

Modellfläche Nr. 2 wurde am 6. Mai 2023 zur Eröffnung des nöien Breitsch mit der Quartierkommission DIALOG Nordquartier bepflanzt.
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Hier gehts zum Programms am 6. Mai 2023
Hier gehts zum Tele-Bärn-Bericht.

Hier gehts zu den weiteren Modellflächen.

Herzlichen Dank an den Anzeiger für das Nordquartier für die schöne Medienpartnerschaft. Gelungene Modellflächen werden 2023/2024 mit einem Bild vorgestellt.

Hier gehts zum Auftakt-Interview von Stadt als Garten.


Warum Entsiegeln?

In städtischen Quartieren ist ein Grossteil des Bodens versiegelt, das heisst durch Asphalt, herkömmlichen Beton, Schotter oder gebundene Pflästerung bedeckt. Dies hat Vorteile, mit der Klimakrise werden jedoch die Nachteile immer offensichtlicher und unter dem Strich teurer: Die Artenvielfalt sinkt. Der Umgang mit den zunehmenden Wetterextremen wird erschwert und es kommt im Sommer häufiger zu Hitzeinseln.

Wir haben es in der Hand dies zu ändern. Eine Schlüsselmassnahme besteht darin, wo immer möglich, kleinere und grössere Flächen zu entsiegeln und mit Bäumen, Hecken oder Wildpflanzen zu begrünen.

Dieser Blog möchte schönen Beispielen nachspüren, Lust machen auf mehr, nützliche Adressen aufschalten und mit spielerischen (Kunst-) Mitmachaktionen das Thema fassbar machen. Wir freuen uns über alle, die mit uns das Entsiegeln voranbringen..

«Modellierte Durchschnittstemperaturen in der Nacht vom 19. auf den 20. Juni 2019»
Quelle: Burger, Moritz; Gubler, Moritz (2020). Der Berner Stadthitze auf der Spur – Stadtforschung aus klimatologischer Perspektive. GeoAgenda. 3, 4-9

Nachteile der Bodenversiegelung auf einen Blick:

Hitzeinseln: Ist der Boden einmal versiegelt, kann keine Verdunstung mehr stattfinden. Die Sonnenenergie, die sonst den Verdunstungsprozess speist, wird in Wärme umgewandelt. Diese wird im Asphalt und im Beton gespeichert und strahlt nachts ab, während die Verdunstungskühlung entfällt. So kann sich z.B. der Bundesplatz im Sommer auf 40° aufheizen, während es im Monbijoupark angenehm kühl bleibt. Und je begrünter die Umgebung, desto weniger Tropennächte.

Stötrung des natürlichen Wasserhaushalts: Natürlicher Boden filtriert und speichert Wasser, das direkt oder via Pflanzen verdunsten kann. Auf versiegelten Flächen fehlt dieser Puffer. Das Niederschlagswasser fliesst ungenutzt in die Kanalisation. Der Umgang mit häufigeren Wetterextremen wie Trockenheit oder Starkregen wird dadurch erschwert. Der Grundwasserspiegel sinkt ab. Und die Kosten für Abwasserreinigung und Trinkwasseraufbereitung steigen.

Verlust der Artenvielfalt: 25% der Biodiversität befindet sich im Boden. Die Mikroorganismen verlieren durch die Versiegelung den Zugang zu Nahrung, Luft und Wasser. Lebensräume von Tieren und Pflanzen werden zerschnitten und Tierpopulationen isoliert, mit erheblichen Konsequenzen für die Biodiversität und die damit verbundenen «Ökosystemleistungen» aus der Perspektive des Menschen (von Gesundheit bis Ernährung, Mikroklima bis Lebensqualität).  

Die Lösung: Entsiegle wer kann

Immer mehr Städte und Gemeinden erkennen auch den hohen Mehrfachnutzen von entsiegelten und biodivers begrünten Flächen für die Gesundheit und Aufenthaltsqualität in den Quartieren. In der Stadtverwaltung hat ein Kulturwandel eingesetzt. Die Architektur ist im Wandel. Jeder Quadratmeter und v.a. auch ein rascheres Tempo zählt.

Bereits kleinste Entsiegelungen von mind. 4 Quadratmetern im Abstand von 50 Metern einen wesentlichen Effekt auf die Biodiversität und die Aufenthaltsqualität. Wenn wir im öffentlichen und privaten Raum wenig befahrene Strässchen, Randbereiche von Verkehrsflächen, Parkplätze oder Quartierplätze ganz oder teilweise entsiegeln, ist schon viel gewonnen. Auch auf Rasengittersteinen kann man sein Auto abstellen, zwischen Löwenzahn und Kamille. Aber vor allem auch grössere Pionierprojekte begeistern und lohnen sich für jede Stadt.

Nützliche Links
> preis-biodiversitaet.ch
> asphaltknackerinnen.ch
> naturama.ch/natur/fuer-gemeinden/asphaltknacker
> missionb.ch/entsiegeln
> vsa.ch/schwammstadt
> scnat.ch > Biodiversität & Klimaanpassung gemeinsam schützen > Leitfaden
> bioterra.ch/entsiegeln-bitte

Erster Tiny-Forest in Bern: Wie Bern seine Plätze umgestalten will

Verwandelter Rosalia-Wenger-Platz

Ein grosser Brunnen, ein begehbares Kunstwerk und sehr viel Asphalt: So präsentierte sich der Rosalia-Wenger-Platz bis im März 2023. Nun wurde der Platz entsiegelt und mit einem sogenannten «Microforest» aufgewertet – zugunsten der Aufenthaltsqualität und des Klimas. Möglich machte dies ein vorbildliches Public Private Partnership-Projekt zwischen der SBB und der Stadt Bern.

Ein inspirierender Film findet sich auf Mission B-Plattform.

Dass dies für eine klimaangepasste Stadt der Zukunft nur der Anfang sein kann zeigt folgender Bericht in der BZ : «Das Ende der Asphaltwüsten: Wie Bern seine Plätze umkrempeln will.»

Prinzip Schwammstadt

Im Februar/März konnten rund 900 Quadratmeter Asphalt aufgebrochen und durch einen Mergelbelag ersetzt werden. Die frisch entsiegelte Fläche kann bereits Wasser aufnehmen und dieses wieder an die Umgebung abgeben. Die Oberfläche erhitzt weniger und kühlt schneller wieder ab, was einen positiven Effekt auf das Mikroklima hat. In den entsiegelten Platzbereichen kann sich nun spontanes Grün ansiedeln, was die Verdunstungs- und Retentionsleistung weiter steigern wird.

Erstes Miniwäldchen in Bern

Zudem wurde ein sogenannter «Microforest» eingerichtet. Der Trend der schnell wachsenden Miniwäldchen aus Japan ist in Europa angekommen, seit diesem Winter auch in Bern: sieben Bäume und rund 150 kleine, sehr dicht stehende Sträucher bilden ein Bepflanzungssystem, das langfristig eine hohe Biodiversität von Pflanzen und Tieren ermöglicht. Es entstehen Schattenräume, die zusammen mit der Verdunstungsleistung der Bäume zur Luftkühlung beitragen, damit der Platz auch an Hitzetagen nutzbar wird.

Monitoring durch die Uni Bern

Wie viele andere städtische Infrastrukturprojekte wird auch das Projekt am Rosalia-Wenger-Platz vom geografischen Institut der Universität Bern begleitet: Der Bereich Klimatologie erarbeitet ein mikroklimatisches Monitoring, mit dem Rückschlüsse auf die Wirkung der Massnahmen gezogen werden können.

Hast du etwas schönes entdeckt oder eine Entsiegelungsidee? Schreib uns eine E-Mail.